Temperaturdrift LF411
Temperaturdrift LF411
Ich habe die Temperaturdrift des DIV untersucht, da mir die Instabilität des Nullpunkts (hauptsächlich im 250 mV Bereich) auffiel . Wenn man mit einem Wattestäbchen Aceton auf die verschiedenen Bausteine aufbringt ist der Schuldige schnell gefunden: der LF411CN hat auch nach Datenblatt einen Temperaturkoeffiizienten der Offsetspannung von max 20uV/Grad.
Wenn ich das Labor lüfte (mit 2 Grad Temperaturänderung) kann der Nullpunkt um 40uV laufen. Man kann das beim Anschalten des DIV auch gut beobachten: es dauert mind. 30 Minuten bis der Nullpunkt steht.
Ich habe jetzt einen sündhaft teuren OPA627BP mit einem maximalen Temperaturkoeffizienten von max 2uV/Grad bestellt. Achtung: die Nullpunktkompensation (Trim) muss dann nach +15V verbunden werden. Vielleicht gibts auch noch bessere Typen mit weniger Bandbreite und Rauschen.
Gruss dvh
Wenn ich das Labor lüfte (mit 2 Grad Temperaturänderung) kann der Nullpunkt um 40uV laufen. Man kann das beim Anschalten des DIV auch gut beobachten: es dauert mind. 30 Minuten bis der Nullpunkt steht.
Ich habe jetzt einen sündhaft teuren OPA627BP mit einem maximalen Temperaturkoeffizienten von max 2uV/Grad bestellt. Achtung: die Nullpunktkompensation (Trim) muss dann nach +15V verbunden werden. Vielleicht gibts auch noch bessere Typen mit weniger Bandbreite und Rauschen.
Gruss dvh
Ich habe den LF411 durch einen OPA627BP ersetzt und den TRIM ausgelötet, so dass
die falsche Polarität am TRIM keine Rolle spielt. Denn Nullabgleich wird dann nur in der Software gemacht.
Das Ergebnis ist überzeugend. Die Nullpunktdrift ist deutlich (etwa um einen Faktor 10) kleiner. Die Kalibration stimmt noch.
Resultat: entweder OPA627 (rauscht auch noch ein bischen weniger- was man an den RMS Breiten der Messwertverteilungen (auch bei U=0) sehen kann) ist aber sehr teuer.
Ich hab welche von ibä Hongkong bestellt.
Oder anderen "low drift" <1uV/°C suchen. Farnell und Digikey haben entsprechende
Filter bei der Auswahl von OP-Amps.
Übrigends führe ich sonst keine Selbstgespräche.
die falsche Polarität am TRIM keine Rolle spielt. Denn Nullabgleich wird dann nur in der Software gemacht.
Das Ergebnis ist überzeugend. Die Nullpunktdrift ist deutlich (etwa um einen Faktor 10) kleiner. Die Kalibration stimmt noch.
Resultat: entweder OPA627 (rauscht auch noch ein bischen weniger- was man an den RMS Breiten der Messwertverteilungen (auch bei U=0) sehen kann) ist aber sehr teuer.
Ich hab welche von ibä Hongkong bestellt.
Oder anderen "low drift" <1uV/°C suchen. Farnell und Digikey haben entsprechende
Filter bei der Auswahl von OP-Amps.
Übrigends führe ich sonst keine Selbstgespräche.
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Die anderen können auch selber ins Datenblatt gucken:linux-is-sexy hat geschrieben:“Intelligence is the ability to avoid doing work, yet getting the work done” Torvalds
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/opa627.html
A, B sind die Selektionsklassen. B ist besser als A, aber auch deutlich teurer.
P, U, M bezeichnet die Gehäuse. Das archaisch anmutende Metallgehäuse hat den Vorteil, daß es eine bessere Kühlung ermöglicht. Bei FET-OPs steigen Offsetspannung und Eingangsströme exponentiell mit der Temperatur an.
Die Kunst ist ja nicht, ein Gerät zu bauen, das mit 24 bit misst. Die Kunst besteht darin, es so zu bauen, daß man nicht jeden Tag neu kalibrieren muß
Gruß
Patrick
BTW: einen OPA627BM solltest Du von jemandem kaufen, bei dem Du Dir sicher sein kannst, daß im Gehäuse auch wirklich ein OPA627 drin ist. Weiße Farbe aufdrucken können heutzutage viele.
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Das so ein Komentar kommt habe ich mir fast gedachtDie anderen können auch selber ins Datenblatt gucken:
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/opa627.html

Ich gebe zu in Verbindung mit dem Torvalds Zitat habe ich das noch net gesehen...aber es passt...ich war zu faul mit das Datenblatt zu suchen und dann auch noch reinzuschauen

Guter Tip...BTW: einen OPA627BM solltest Du von jemandem kaufen, bei dem Du Dir sicher sein kannst, daß im Gehäuse auch wirklich ein OPA627 drin ist. Weiße Farbe aufdrucken können heutzutage viele.
Dank und Gruss
LiS
“Intelligence is the ability to avoid doing work, yet getting the work done” Torvalds
Hallo Leute,
im Datenblatt lesen bin ich noch ein wenig unsicher, deshalb hier mal meine Frage:
Alternativ zum LF411 und OPA6xx ist mir noch der LT1056 in Auge gesprungen:
http://doc.chipfind.ru/pdf/liner/lt1056a.pdf
Der hat zwar keine Temperaturdrift von 0.8µV/°C wie der OPA, ist aber mit "garantierten" 4µV/°C doch besser als der LF mit typischen 10µV/°C, bzw. max. 20µV/°C. Ausserdem ist er PIN-Kompatibel mit dem LF (?).
Der LT ist mit knapp 4Euronen zwar fast 4mal so teuer wie der LF, jedoch damit nur 1/4 so teuer wie der OPA.
Als Mittelding zwischen "Standard" und "High-Precision" müsste der doch geeignet sein. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?
Gruß
ProgFred
Und...bei dem Preis dürfte sich der Aufwand die Beschriftung abzufräsen und neue aufzudrucken nicht rechnen
im Datenblatt lesen bin ich noch ein wenig unsicher, deshalb hier mal meine Frage:
Alternativ zum LF411 und OPA6xx ist mir noch der LT1056 in Auge gesprungen:
http://doc.chipfind.ru/pdf/liner/lt1056a.pdf
Der hat zwar keine Temperaturdrift von 0.8µV/°C wie der OPA, ist aber mit "garantierten" 4µV/°C doch besser als der LF mit typischen 10µV/°C, bzw. max. 20µV/°C. Ausserdem ist er PIN-Kompatibel mit dem LF (?).
Der LT ist mit knapp 4Euronen zwar fast 4mal so teuer wie der LF, jedoch damit nur 1/4 so teuer wie der OPA.
Als Mittelding zwischen "Standard" und "High-Precision" müsste der doch geeignet sein. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?
Gruß
ProgFred
Und...bei dem Preis dürfte sich der Aufwand die Beschriftung abzufräsen und neue aufzudrucken nicht rechnen

Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen.
Gibt es hierzu schon was neuesMan kann z.B. bei Analog Devices eine Parametersuche machen für einen DIP8 opamp
mit weniger als 1uV/°C: dabei fallen zwei Typen auf:
AD797 (4$) und OP177(1$) mit 0.2 und 0.1 uV/°C.
Den OP177 gibts bei Angelika. Ich hab welche bestellt und werde berichten.
Gruss dvh

Gruß
Test mit LT1056CN statt LF411CN
Hallo zusammen,
ich habe mal testweise einen LT1056 (A-Type war nicht verfügbar) stat dem LF411 eingesetzt - aber das Ergebnis ist deutlich schlechter! Es scheint auch, dass der LT1056 im Betrieb deutlich wärmer wird; somit ist der "Aceton-Effekt" auch deutlicher als beim LF411. Ob das beim LT1056A auch so ist? - hat das schon jemand probiert
Question
Bei mir ist allerdings im Gegensatz zu den Erfahrungen von dvh (Drift ca. 40 uV) die Drift beim LF 411 nur ca. 10 uV - beim LT1056 ca. 20uV. Vielleicht habe ich auch nur einen sehr guten LF411 erwischt
Viele Grüße
klaust
------------------
Zitat von ProgFred
...Alternativ zum LF411 und OPA6xx ist mir noch der LT1056 in Auge gesprungen: http://doc.chipfind.ru/pdf/liner/lt1056a.pdf. Der hat zwar keine Temperaturdrift von 0.8µV/°C wie der OPA, ist aber mit "garantierten" 4µV/°C doch besser als der LF mit typischen 10µV/°C, bzw. max. 20µV/°C. Ausserdem ist er PIN-Kompatibel mit dem LF (?)....
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ich habe mal testweise einen LT1056 (A-Type war nicht verfügbar) stat dem LF411 eingesetzt - aber das Ergebnis ist deutlich schlechter! Es scheint auch, dass der LT1056 im Betrieb deutlich wärmer wird; somit ist der "Aceton-Effekt" auch deutlicher als beim LF411. Ob das beim LT1056A auch so ist? - hat das schon jemand probiert

Question
Bei mir ist allerdings im Gegensatz zu den Erfahrungen von dvh (Drift ca. 40 uV) die Drift beim LF 411 nur ca. 10 uV - beim LT1056 ca. 20uV. Vielleicht habe ich auch nur einen sehr guten LF411 erwischt

Viele Grüße
klaust
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Zitat von ProgFred
...Alternativ zum LF411 und OPA6xx ist mir noch der LT1056 in Auge gesprungen: http://doc.chipfind.ru/pdf/liner/lt1056a.pdf. Der hat zwar keine Temperaturdrift von 0.8µV/°C wie der OPA, ist aber mit "garantierten" 4µV/°C doch besser als der LF mit typischen 10µV/°C, bzw. max. 20µV/°C. Ausserdem ist er PIN-Kompatibel mit dem LF (?)....
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Hallo Klaust,
das mit den Erfahrungen mit dem LT1056 (als LF411 Ersatz) erstaunt mich, da ich mir vom Datenblatt her ein wenig mehr erhofft habe.
Deine Aussage das er deutlich wärmer wird kann ich ich mir damit erklären das er einfach ein wenig mehr strom benötigt typ 2mA (LF411) und 5mA beim LT1056.
Das hierbei eine Abkühlung sich deutlicher bemerkbar macht ist klar, aber tritt in der Regel auch nicht auf (der Abgleich sollte ja auch erst im eingeschwungenem Zustand erfolgen --> ca 1H warmlaufen)
Der Drift sollte beim LT1056 laut Datenblatt bei typ 3mv und max 12mv liegen (non A Version)
Hast du die Trimmung geändert bzw entfernt da sie ja lt. Datenblatt gegen die Versorgung geklemmt werden muss im Gegensatz zum LF411 wo sie gegen Masse hängt.
Ich werde da ich alle Teile beisammen habe auch mit dem Bau eines CT-lab's beginnen können (DIV + DCG/P).
Gruß huluvu
das mit den Erfahrungen mit dem LT1056 (als LF411 Ersatz) erstaunt mich, da ich mir vom Datenblatt her ein wenig mehr erhofft habe.
Deine Aussage das er deutlich wärmer wird kann ich ich mir damit erklären das er einfach ein wenig mehr strom benötigt typ 2mA (LF411) und 5mA beim LT1056.
Das hierbei eine Abkühlung sich deutlicher bemerkbar macht ist klar, aber tritt in der Regel auch nicht auf (der Abgleich sollte ja auch erst im eingeschwungenem Zustand erfolgen --> ca 1H warmlaufen)
Der Drift sollte beim LT1056 laut Datenblatt bei typ 3mv und max 12mv liegen (non A Version)

Hast du die Trimmung geändert bzw entfernt da sie ja lt. Datenblatt gegen die Versorgung geklemmt werden muss im Gegensatz zum LF411 wo sie gegen Masse hängt.
Ich werde da ich alle Teile beisammen habe auch mit dem Bau eines CT-lab's beginnen können (DIV + DCG/P).
Gruß huluvu
Ersatz des LF411 durch LT1056; hier: Nullabgleich
Hallo huluvu,
zum Thema Nullabgleich: hier habe ich mich an das Datenblatt gehalten: unter Applications Information steht, dass man beim Einsatz des LT1056 die "nulling circuitry" weglassen soll und diese ohnehin wg der kleinen Offsetspannung des LT1056 nicht benötigt wird (wird beim DIV ja auch empfohlen und softwareseitig erledigt - siehe c't-Artikel).
Viele Grüße
klaust
zum Thema Nullabgleich: hier habe ich mich an das Datenblatt gehalten: unter Applications Information steht, dass man beim Einsatz des LT1056 die "nulling circuitry" weglassen soll und diese ohnehin wg der kleinen Offsetspannung des LT1056 nicht benötigt wird (wird beim DIV ja auch empfohlen und softwareseitig erledigt - siehe c't-Artikel).
Viele Grüße
klaust
Sehr interessant, was heißt das für den Laien? Heißt das, dass man auf den hardware seitigen Nullabgleich verzichten soll? Ich bin leider noch sehr schlecht, was das Datenblatt lesen betrifftunter Applications Information steht, dass man beim Einsatz des LT1056 die "nulling circuitry" weglassen soll und diese ohnehin wg der kleinen Offsetspannung des LT1056 nicht benötigt wird

Grüße
EXA